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Wilken_1-2013

Parodontitis ein entzündungsfreier Zustand rund um das Gewebe der betroffenen Zähne. Ein weiterer Abbau von Zahnhalteapparat und zahntragendem Knochen soll vermieden werden, um die Zähne langfristig zu erhalten. Gründlich Saubermachen am Zahn – in der Praxis und zu Hause Der erste Schritt der Behandlung ist die reinigende Vorbehandlung der Zähne in der Praxis. Wir nennen sie auch Hygiene- oder Initialphase. Meist sind mehrere Sitzungen innerhalb weniger Wochen notwendig. Bei der Zahnreinigung geht es zum einen darum, alle bakteriellen Beläge von Ihren Zähnen und sichtbaren Wurzelflächen sehr gründlich zu entfernen und einen Zustand zu schaffen, den Sie selbstständig sauber halten können. Zudem lernen Sie, wie die Mundhygiene für Sie zu Hause optimal ist. Allein durch die Maßnahmen der Hygienephase reduzieren sich die oberflächlichen Entzündungszeichen, die Blutungswerte und die Schwellung gehen zurück. Die Anleitung zur Mundhygiene zu Hause ist wichtig. „Während der Hygienephase trainiert sich der Patient zusätzliche Pflegegewohnheiten an. Idealerweise sollte er seine Zähne so gut reinigen können, dass er den geheilten Zustand nach der sich anschließenden Behandlung aufrechterhalten kann“, macht Prof. Schmage deutlich. Taschenreinigung geht in die Tiefe Erst jetzt kann die eigentliche Behandlung der Zahnfleischtaschen beginnen. In diesem zweiten Schritt werden auch die Zahnfleischtaschen bei der Reinigung erfasst. Mit feinen Hand- und Ultraschallinstrumenten geht es unter das Zahnfleisch, selbstverständlich unter lokaler Betäubung. Fest anhaftende Zahnbeläge, die viele Bakterien beherbergen, werden mit geeigneten Instrumentenansätzen entfernt, raue Wurzeloberflächen ggf. geglättet und Wurzelstrukturen reinigungsfähig ausgearbeitet. Während der Behandlung und zu Hause geben wir Ihnen zusätzlich desinfizierende Spülungen, eventuell auch Antibiotika. Grundsätzlich lassen sich die Reinigungsmaßnahmen mit einer Soft-Laserbehandlung unter Einsatz einer Farbstofflösung oder mit Ozon zusätzlich unterstützen. Beim weitaus größten Teil der Patienten kann mit den tiefenwirksamen Reinigungsmaßnahmen die Entzündung zurückgedrängt werden, sodass sich die Zahnfleischtaschen zurückbilden. Schwieriger ist die Situation bei Rauchern, so die Erfahrung von Prof. Schmage. „Die Heilungstendenz ist deutlich schlechter. Oft lässt sich nur verhindern, dass die Erkrankung noch weiter voranschreitet.“ In der Zahnklinik empfiehlt sie diesen Patienten, an einem Raucher-Entwöhnungsprogramm teilzunehmen. Reinigung „unter Sicht“ Einige Wochen später geht es noch einmal zum Check auf den Zahnarztstuhl. Lässt der Erfolg auf sich warten, muss die Behandlung fortgesetzt werden. Das kann zum Beispiel bei einer schon sehr weit fortgeschrittenen Parodontitis der Fall sein. Mit einem chirur- 12 Gute Zähne schönes Leben  Ihr Patientenmagazin Fotos: Jxxxx Die Symptome einer Parodontitis Kommt Ihnen das bekannt vor? ! Rötung und Schwellung von Zahnfleisch ! Zahnfleischbluten (z. B. beim Zähneputzen oder Essen) ! Zahnfleischrückgang (mit „langen“ u. empfindlichen Zahnhälsen) ! Mundgeruch ! S chlechter Geschmack im Mund ! G elockerte Zähne oder Zahnwanderungen, z. B. Auffächerung der Frontzähne oder Herauswachsen einzelner Zähne ! A ustreten von Eiter am Zahnfleischrand (z. B. beim Massieren)


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